Um Fragen über die Zulassung und Produktionsüberprüfung von Medizinprodukten zu erörtern besuchte die grüne Bundestagsabgeordnete Kordula Schulz-Asche Fresenius in Friedberg. Dabei wurde sie von Grünen Lokalpolitikern begleichtet.
Ein hochinteressanter Besuch mit vielen Informationen und guten politischen Diskussionen zu den Themen der weiteren Entwicklung von Fresenius Kabi in Friedberg, auch in Zusammenhang mit der weiteren Entwicklung der Stadt und der Verstärkung der kommunalen Anbindung der Firma und ihrer Mitarbeiter
Ein Interessanter Vorschlag von Fresenius ist die Einladung bei ihnen eine öffentliche Stadtverordnetensitzung abzuhalten. Der stellvertretende Stadtverordnetenvorsteher Carl Cellarius stellte die Idee im Gremien der Stadt ( Ältestenrat ) vor. Die Umsetzung ist leider nicht einfach, aber eine Begehung / Besichtigung des Werk Fresenius für alle Stadtverordneten könnte im Zuge einer Ausschusssitzung stattfinden ( Bauausschuss )
Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen und Vertreterinnen und Vertreter des Friedberger Ortsverband zu Besuch bei der Fresenius Kabi AG
Die Vertreterinnen und Vertreter von Bündnis90/Die Grünen Friedberg, Carl Cellarius (stellvertretender Stadtverordnetenvorsteher), Karl Moch (Mitglied des Bauausschusses), und Sabine Schäfer haben am 17.09.15 zusammen mit der Grünen Bundestagsabgeordneten Kordula Schulz-Asche, Sprecherin ihrer Fraktion für Prävention, Gesundheitswirtschaft und bürgerschaftliches Engagement, das Werk der Fresenius Kabi AG im Friedberger Industriegebiet Süd besucht.
Im Zentrum des Interesses von Kordula Schulz-Asche, die in ihrer Fraktion die Themen Gesundheitswirtschaft und Prävention verantwortet, standen Fragen bezüglich der Zulassung und Produktionsüberprüfung von Medizinprodukten.
Medizinprodukte decken ein breites Spektrum ab – vom Pflaster, über Kanülen, wie sie Fresenius Kabi herstellt, bis hin zu Hüftgelenken. Die EU berät zur Zeit über veränderte risikospezifische Zulassungsverfahren. Bei Hochrisikoprodukten zeigte etwa der Brustimplantateskandal Handlungs-bedarf.
Wie solche Skandale in Zukunft vermieden werden können, wurde diskutiert.
Kordula Schulz-Asche schlug vor, dass Hochrisikoprodukte durch besondere benannte Stellen mit speziell qualifiziertem Personal bewertet werden. So könnte konsequenter Patientenschutz aussehen. Das Gespräch soll in Berlin fortgesetzt werden.
Das Interesse der Friedberger Grünen galt darüber hinaus den Plänen des Konzerns für den Standort Friedberg in Zusammenhang mit der weiteren Stadtentwicklung, der Kommunikation mit den städtischen Gremien und Einrichtungen, sowie den Möglichkeiten und Interessen von Fresenius, sich stärker an dem sozialen und kulturellem Leben in der Stadt zu beteiligen sowie an Maßnahmen zur umweltschonenden Produktion.
Daten
Fresenius Kabi ist einer von vier Unternehmensteilen des Fresenius-Konzerns und in Deutschland
einer der führenden Anbieter in den Bereichen Ernährung, Infusionen, Arzneimittel und Medizinprodukte.
Am Standort Friedberg beschäftigt Fresenius Kabi über 600 Mitarbeiter von 32.000 weltweit. Der Fresenius Konzern beschäftigt insgesamt über 210.000 Mitarbeiter weltweit, 80.000 Mitarbeiter in Deutschland, davon einen Großteil in den HELIOS-Kliniken.
Werksrundgang
Werkleiter Axel Kretschmann, der Leiter Logistik, Bernd Heller und der Leiter Technik, Bernd Weper, führten die Besucherinnen und Besucher durch die wesentlichen Bereiche der Firma und erklärten die Abläufe.
Produktion
in der Produktion werden große Mengen Infusionslösung hergestellt und verpackt. Die Verpackung besteht aus einer 120m lange automatisierten Linie mit mehreren Robotern. Pro Verpackungssorte gibt es eine Verpackungslinie. Jede Linie wird durch Mitarbeiter beaufsichtigt und kontrolliert. Wichtiger Bestandteil des Herstellungs- und Konfektionsprozesses sind die selbst konstruierten Dampf-Autoklaven, die die befüllten Verpackungen sterilisieren. Die fertigen Produkte werden in Pappkartons verpackt und auf Paletten gestapelt, die ebenfalls voll automatisiert ins Hochregallager – höchster Punkt 35 Meter – gefahren werden.
Logistikzentrum
In Friedberg steht das größte Logistikzentrum von Fresenius Kabi weltweit. Sämtliche Produkte, die in Deutschland produziert und nicht direkt an Großabnehmer verschickt werden, kommen zunächst nach Friedberg und werden dann weiter in 80 Länder transportiert. Der Fuhrpark umfasst 22 Zugmaschinen und 35 Auflieger/Kofferwagen.
Die eingehenden Bestellungen werden in der Logistik bearbeitet und auf die Kofferwagen verladen, die täglich in alle Himmelsrichtungen die unterschiedlichsten Produkte ausliefern. Früh morgens werden als erstes Kleinlaster beladen, die die Krankenhäuser, Pflegeheime und Endverbraucher direkt versorgen. Auch ein Hochsicherheitstrakt für die Luftfracht ist vorhanden, um zeit-aufwendige Kontrollen auf dem Flughafen vermeiden zu können.
Umweltschutz
Zur effizienten Deckung des hohen Energiebedarfs der Autoklaven wurde ein Blockheizkraftwerk gebaut. Dieses System der Kraft-Wärme-Kopplung arbeitet mit einer Gasturbine und hat einen Wirkungsgrad von 80 Prozent. Das Werk ist ISO 5001 zertifiziert (systematisches Energiemanagement), und verfügt im Bereich der Neubauten über eine PV-Anlage und Gründächer.
Der gepflegte eingewachsene Baumbestand und die Büsche entlang des Straßbachs bieten in der sonst ausgeräumten umliegenden Feldlandschaft Feldhasen Deckungsmöglichkeiten.
Gesprächsergebnisse
An den Rundgang schloss sich ein intensives und offen geführtes Gespräch über die Fragen der Friedberger Grünen an.
Zukunft des Standortes
Die Friedberger Leitung von Fresenius Kabi hat ein klares Bekenntnis zur Fortentwicklung des Standortes abgegeben. Insbesondere die Entwicklung neuer Herstellungs- und Verpackungstechnologien stehen aufgrund der hohen Kompetenz der Mitarbeiter im Vordergrund, die dann nach Erprobung und Routineerfahrungen auch an anderen Standorten weltweit aufgebaut werden können. Ein zusätzlicher Flächenbedarf besteht zurzeit nicht.
Bebauung der Ray Barracks/Interesse an öffentlicher Beteiligung
Probleme für den Standort könnte eine Bebauung des angrenzenden, ehemaligen Kasernengeländes schaffen, wenn eine Wohnbebauung zu nahe an das Industriegelände heranrücken würde, da die Autoklaven eine für ein Industriegebiet übliche Geräuschentwicklung hätten. Fresenius hat von daher ein großes Interesse, zu entsprechenden Planungen angehört oder daran beteiligt zu werden und begrüßt eine öffentliche und Debatte in Friedberg zu der zukünftigen Nutzung des ehemaligen Kasernengeländes.
Einbindung in das soziale und kulturelle Leben der Stadt
Da Fresenius Kabi als Zweigwerk der Bad Homburger Zentrale und mit Mitarbeitern aus dem dortigen Umfeld nach Friedberg gekommen ist, bestehen keine gewachsenen historischen Verbindungen zwischen Stadt und Werk. Aufgrund der Zunahme der Anzahl von Mitarbeitern aus Friedberg und der näheren Umgebung und des Interesses an der weiteren Stadtentwicklung, sind das aber Bereiche, die zwangsläufig größere Bedeutung erhalten. So liegt bei Axel Hellmann das Thema „Theater Altes Hallenbad“ auf dem Tisch. Maria Ouzoni, Referentin für Gesundheitspolitik, verwies auf ein besonderes Fresenius Projekt, den AktivHelfen-Tag, das es Mitarbeitern ermöglicht, einen Tag pro Jahr Sonderurlaub zur Teilnahme an sozialen Aktivitäten zu erhalten. Sie selbst hat so schon bei der Kinderfarm Jimbala in Friedberg geholfen und kann sich vorstellen, dass dies weiter ausgebaut werden könnte.
Einladung an die Städtische Gremien
Ein Interessanter Vorschlag von Frau Heide Hofmann von Fresenius dort eine öffentliche Stadtverordnetensitzung abzuhalten wurde von dem Stelv.Stadtverordnetenvorsteher. Carl Cellarius in dem Gremien der Stadt ( Ältestenrat ) vorgestellt. Aus datenschutzrechtlichen und sicherheitstechnischen Gründen ist dies sehr schwierig, aber eine Begehung / Besichtigung des Werk Fresenius für alle Stadtverordnete kann im Zuge einer Ausschusssitzung stattfinden ( Bauausschuss ) Dies wäre eine Überlegung wert, so Cellarius.
Fazit:
Karl Moch zieht für die Friedberger Grünen das Fazit: Ein hochinteressanter Besuch mit vielen Informationen und guten politischen Diskussionen zu den Themen der weiteren Entwicklung von Fresenius Kabi in Friedberg, auch in Zusammenhang mit der weiteren Entwicklung der Stadt und der Verstärkung der kommunalen Anbindung der Firma und ihrer Mitarbeiter. Die Offenheit und Ernsthaftigkeit des Gesprächs, die angenehme Atmosphäre und die Bedeutung der Zusammenarbeit laden zur weiteren Kontaktpflege ein.